Amsterdam Marathon 15.10.2017

Amsterdam, NL. Amsterdam ist eine Hafenstadt und die Hauptstadt des Königreichs Niederlande. Der dortige Marathon ist eine der größten Laufveranstaltungen in Europa, wo man als Läufer eigentlich einmal gewesen sein sollte. Über 40.000 Sportler starten auf den Hauptdistanzen 8 KM, Halb- und Marathon. Am Marathontag genossen wir wunderschönes Herbstwetter mit wolkenlosen Sonnenschein und Temperaturen von über 20 Grad Celsius. Eine traumhafte Innenstadtkulisse mit vielen Zusehern, so wird mir dieses Event ewig in Erinnerung bleiben

Christoph kam nach 3:13:41 ins Ziel
Christoph kam nach 3:13:41 ins Ziel

Nach dem Startschuss liefen wir eine halbe Stadionrunde, danach ging es raus aus dem Stadion. Dann geht es gleich in den Vondelpark, das ist eine große wunderschöne Parkanlage mitten im Herzen von Amsterdam. Das erste Highlight danach ist das Rijksmuseum, man läuft durch das Museum durch – einfach atemberaubend. Die Zuschauer standen in großen Mengen an der Seite und jubelten uns zu.

Bis Kilometer 13 liefen wir mitten durch die Stadt, vorbei an vielen Bürogebäuden, der Amsterdamer Skyline. Ich erblickte immer wieder architektonisch beeindruckende Bauten. Ab Kilometer 13 liefen wir an der Amstel entlang. Dieser Streckenabschnitt ist landschaftlich sehr schön, für mich war er mental aber eher zäh, da man die lange Gerade weit nach vorne schauen kann. Zu diesem Zeitpunkt begannen bei mir leider schon die ersten muskulären Probleme. Es zwickte im Oberschenkel und an den Sehnen, ich merkte, dass ich nicht so locker laufen konnte wie sonst. Die ländliche Landschaft aber bot tolle Weitsichten und man kann auf der gegenüberliegenden Flussseite die zurückkommenden Läufer sehen, dazu viel Unterhaltung auf und neben dem Fluss. Entlang der Amstel passiert man dann auch den Halbmarathon. Wie geplant durchlief ich diesen Punkt bei ca. 1h:34min:37sec. Aufgrund meiner muskulären Probleme wusste ich aber, dass sich ein negatives Splitting heute nicht ausgehen wird, ich reduzierte daher langsam meinen Kilometerschnitt, denn ich wollte unbedingt heil ins Ziel kommen.

Ab Kilometer 26 kommt man dann wieder in die Stadt hinein. Man beginnt in den ruhigeren Randbezirken und kommt ab Kilometer 34 wieder in den wirklichen Innenstadtbereich. Bis dorthin gab es jede Menge Multi-Kulti Spektakel an der Strecke, man nimmt intensiv die beeindruckende Stadt Amsterdam mit ihren Gegensätzen von moderner Architektur und historischen landestypischen Bauten wahr. Ganz traditionell für Amsterdam sind die speziellen Hausbauten. Diese haben schmale Vorderfronten und gehen entlang der vielen schönen Grachten, verhältnismäßig sind sie lang, sehr schmal und hoch gebaut. Die Labstationen sind ca. alle 5 Kilometer aufgebaut und über das ganze Rennen optimal ausgestattet. Es gab genügend Wasser, Gels und auch Isostar Riegel. Die Helfer reichen einem unzählige Becher. Unterhaltsam ist, dass man immer wieder an DJ Pulten vorbeikommt, bei welchen lautstarke Musik ertönt. Teilweise sitzen oder stehen diese auf präparierten VW-Bussen, Minis, LKWs und anderen fahrbaren Untersätzen. Mit Ihren Soundanlagen machen sie mit viel Bass im Läuferfeld gute Stimmung und geben den Sportlern viel Energie.

Durch die Innenstadt liefen wir dann bis zum Rijksmuseum und dann wieder durch den Vondelpark zurück zum olympischen Stadion. Beim Vondelpark wusste ich, dass es nicht mehr weit zum Ziel war. Ich biss die Zähne zusammen, denn die Schmerzen in sämtlichen Muskeln waren bereits heftig. Die Sonneneinstrahlung zeigt auch ihre Wirkung und trotz der herbstlichen Zeit schüttete ich mir bei den letzten Labstationen die Wasserbecher reihenweise über den Kopf, sodass ich mich halbwegs kühl und frisch fühlte.

Nach dem Park waren es noch ca. 2 Kilometer bis zum Ziel. Auf diesen letzten beiden Kilometern standen durchgehend enorm viele Zuseher, die mich ins Ziel trieben und kräftig anfeuerten. Beim Stadioneinlauf wusste ich, dass ich es geschafft hatte und ein breites Lächeln kam über mein Gesicht. Ich genoss die letzten hundert Meter in vollen Zügen und kam jubelnd ins Ziel. Meine Endzeit mit 3h:13min:41sec war aufgrund meiner durchschnittlichen Vorbereitung und der muskulären Probleme akzeptabel. Im Ziel schwor ich mir, dass ich diesen Marathon irgendwann einmal wieder laufen werde.

Fazit - ein tolles Event! Den Amsterdam Marathon muss man als Läufer einmal erlebt haben.