Pyhrn Priel Trophy - 25.06.2016

Von einem Ausrutscher und einer Trennung kann LSCler Martin Lettner berichten. Warum sein Start bei der Pyhrn Priel Trophy dennoch kein Dilemma für ihn war sondern vielmehr ein grenz-geniales Erlebnis, erfährst du in seinem Laufbericht.

Martin Lettner und David Niederschick bei der Pyhrn Priel Trophy 2016
Martin Lettner und David Niederschick bei der Pyhrn Priel Trophy 2016

07:00

David und ich sitzen mit unseren Mädels im Café am Startareal der dritten Pyhrn Priel Trophy in Spital am Pyhrn. Schön langsam trudeln mehr und mehr Läufer ein und die Anspannung steigt etwas. Wir werden heute die längste Disziplin, den Marathontrail über 38,5km und 2700Hm in Angriff nehmen. Der Veranstalter spricht noch ein paar Eröffnungsworte und warnt bereits im Vorfeld vor möglichen Unwettern und dem daraus resultierenden Abbruch. David und ich sind jedoch guter Dinge, dass das Wetter durchhält.

08:00

Der Startschuss fällt, und wir laufen voller Freude los. Das erste Stück auf Asphalt ist laufend noch gut bergauf zu bewältigen, dann geht es links ab ins Gelände. Der Anstieg wird steiler und das Laufen wandelt sich in schnelles gehen. Je höher wir kommen desto schöner wird die Gegend. Am ersten Anstieg oben angekommen geht es dann rasant bergab; die Trails sind der Wahnsinn, ich will gar nicht mehr aufhören zu laufen. J

Nach 9km ist die erste Labe in Sicht und wir tanken unsere Verpflegung auf. Wir liegen sehr gut in der Zeit und laufen weiter bergab. Bei km12 bemerkten wir dann die fehlenden Streckenmarkierungen und auch keine weiteren Läufer waren in unserer Nähe. Ein Blick zurück nach oben bescherte uns dann die Gewissheit, wir haben uns verlaufen. 1km weiter oben bezwingen die anderen Läufer schon den nächsten Anstieg an welchem wir eine Abzweigung verpasst haben. Ich kann gar nicht ausdrücken wie sehr ich mich geärgert habe, aber was soll‘s… ab nach oben und wieder aufschließen. Dieser Ausrutscher kostete uns 14min, 1,8km & 120Hm L David und ich schlossen wieder an die restliche Gruppe auf und es ging weiter. Bei km18 bekam David dann Muskuläre Probleme und wir reduzierten gemeinsam das Tempo bis zur nächsten Labe an der Talstation Wurzeralm. Wir beschlossen uns ab hier zu trennen, und jeder läuft für sich das Rennen zu Ende.

Es folgte ein weiterer langer, steiler Anstieg auf die Wurzerlam. Hier fingen nun auch meine Beine an zu krampfen und die kurzen Verschnaufpausen wurden immer mehr. Oben an der Wurzeralm angekommen wartete bereits meine Freundin „Ni“ auf mich und motivierte mich für die letzen Kilometer:  „Auf geht’s, noch 10km und 900Hm … bald hast du es geschafft“. Ich laufe weiter in Richtung ROTE WAND wo der nächste Anstieg auf mich wartete. Es war mittlerweile schon so unglaublich heiß  und von Gewitter noch keine Spur. Ich hätte in diesem Moment echt nichts gegen etwas Regen zur Abkühlung gehabt. Weiter geht’s … gehen, pause, gehen, pause … so ging es hoch zur ROTEN WAND. Oben angekommen erwartete mich ein prachtvolles Panorama bevor es wieder sehr technisch abwärts ging. An der Dümlerhütte dann die letzte Labe an welcher ich nochmals kräftig auftankte… Marillen, ISO, Energie-Gel für die letzten Kilometer. Die Hitze legte mir mittlerweile schon kräftig zu, doch von Aufgeben keine Rede … ab ins Ziel. Noch 2km auf der Schotterstraße bis zum Zielbogen auf der Wurzeralm. GESCHAFFT ab durch den Zielbogen in die Arme meiner Freundin. Nach 6h13min konnte ich diesen tollen Lauf finishen.

David konnte sich an der Talstation der Wurzeralm nochmals erholen und finishte in 6h34min… Gratulation David, tolle Leistung!!!

"Grenzen überschreiten, Natur erleben" ein geniales Motto für diese Veranstaltung.

… für mich ein „grenz“geniales Erlebnis!